- Teil der Forschungsstelle und des Projektteams
- Durchführung umfangreicher Videoerhebungen als Grundlage für die Konflikt- und Beinahunfallanalyse
- Co-Autor Forschungsbericht
Projektbeschrieb
Ortszentren und zentrale Stadtbereiche haben vielseitige Funktionen zu erfüllen. Sie sind Wohn- und Arbeitsort, haben Versorgungsfunktionen, sind identitätsstiftend, dienen als Begegnungs- und Aufenthaltsort, sind häufig aber auch verkehrliche Transiträume. Dementsprechend gross sind die Anforderungen, die an solchen Orten an den öffentlichen Strassenraum gestellt werden.
Viele Ziele und Quellen beidseits der Strasse (beispielsweise Einkaufsmöglichkeiten, Postfiliale, Restaurant, Bancomat etc.) führen oft zu einem dispersen Querungsbedürfnis der Zufussgehenden. In Bezug auf das Überqueren der Strasse kommen deshalb vermehrt Betriebsregimes mit Gestaltungskonzepten zum Einsatz, bei denen Zufussgehenden ein flächiges Queren entlang ihrer Wunschlinien ermöglicht und folglich auf das Anbringen von Fussgängerstreifen verzichtet wird.
Das Forschungsprojekt widmet sich der Wirkung und Zweckmässigkeit des Verkehrsprinzips des flächigen Querens in Ortszentren als Alternative zu Fussgängerstreifen. Dass flächiges Queren ein geeignetes Betriebsregime sein kann, zeigen erfolgreich umgesetzte Beispiele im In- und Ausland sowie deren vermehrter Einsatz.
Die neuesten Forschungsergebnisse zum flächigen Queren basieren auf den Untersuchungen von insgesamt zehn Fallbeispielen in der Schweiz, die sich jeweils durch eine erhebliche Zahl von querenden Zufussgehenden sowie eine relativ hohe Verkehrsbelastung auszeichnen und somit eine entsprechende Häufigkeit an Begegnungen von Fuss- und Fahrverkehr erwarten liessen. Im Zuge der Konfliktbeobachtung, die neben den verkehrstechnischen Erhebungen sowie Befragungen ein zentrales Element der empirischen Forschung war, konnten schliesslich 20’000 Begegnungen ausgewertet werden.
Aufbauend auf den Resultaten der Konfliktanalyse und allen weiteren Untersuchungen gibt der Forschungsbericht Hinweise darauf, wann FLOZ zweckmässig ist, welche Einflussfaktoren zu berücksichtigen sind, damit das Prinzip funktioniert und es gelingt, dass die Wirksamkeit auch langfristig Bestand hat.