Vor einigen Jahren wurde der Bahnübergang «Hauptstrasse» in Ettingen saniert. Dabei erfolgte auch die Umsetzung einer Massnahme zur Erleichterung der Gleisquerung. Velofahrenden steht seither eine mit Radstreifen markierte Fläche neben der Spur für den motorisierten Individualverkehr (MIV) zur Verfügung. Die Gleisquerung muss allerdings weiterhin in einem zum Teil ungünstigen Winkel befahren werden. Von der Bevölkerung und von Veloverbänden kam die Rückmeldung, dass es trotz den Anpassungen immer noch zu heiklen Situationen kommt. Wir wurden deshalb vom Tiefbauamt des Kantons Basel-Landschaft und der BLT Baselland Transport AG mit einer videobasierten Analyse beauftragt.

Die Erhebung erfolgte mit insgesamt fünf programmierbaren Aufnahmegeräten, welche das Verkehrsgeschehen während drei Sommertagen im Juni 2022 aufzeichneten. Die Kamerastandorte wurden so gewählt, dass sowohl die Gleisquerung als auch die beiden nahegelegenen Knoten erfasst wurden. Im Anschluss wurden die Videodaten quantitativ und qualitativ ausgewertet. Die quantitative Analyse umfasste eine Auswertung der Verkehrsmengen am Bahnübergang und an den beiden Knoten, um auch die Fahrbeziehungen des Veloverkehrs zu ermitteln. Die Resultate wurden in Form von Datenblättern und Knotenstromdarstellungen aufbereitet. Der Fokus der qualitativen Analyse lag auf den Abläufen im Bereich des Bahnübergangs. Anhand von Bewegungslinien konnten die effektiven Fahrlinien der Velofahrenden und folglich die Benutzung der Anlage in Zusammenhang mit der Gleisquerung analysiert werden. Zusätzlich wurde das Verkehrsverhalten mit anderen Verkehrsteilnehmenden untersucht. Typische Situationen, heikle Abläufe und Konflikte sowie allgemeine Beobachtungen wurden in Form von Videosequenzen dokumentiert.

Sämtliche Analyseergebnisse wurden als Präsentation zusammengestellt, welche an einer gemeinsamen Sitzung den Auftraggebenden sowie Vertretern von Veloverbänden vorgestellt und gemeinsam diskutiert wurden.