Im Jahr 2020 wurden auf der Baslerstrasse in Zürich im Hinblick auf die geplante Velovorzugsroute (VVR) als erste Massnahme grosszügige Radstreifen umgesetzt. Auf Höhe der Ein-/Ausfahrt des Parkhauses beim Einkaufszentrum «Letzipark» besteht allerdings ein erhöhtes Konfliktpotential zwischen Veloverkehr und MIV, worauf mit einer Roteinfärbung der Radstreifen und einem zusätzlichen Signal hingewiesen wird. Gemäss einer im Herbst 2021 durchgeführten Analyse (Stufe 0) war trotzdem jede fünfte Begegnung zwischen ein-/ abbiegenden Fahrzeugen und Velos konflikthaft. Im Rahmen des «Velolabors» wurden deshalb in einem dreistufigen Verkehrsversuch Massnahmen getestet, um deren Wirkung hinsichtlich einer Entschärfung des Konfliktpotentials zu untersuchen:

• Stufe 1: Markierung eines Schutzstreifens (Radstreifen mit durchgezogener linksseitiger Markierung).
• Stufe 2: Installation von zusätzlichen, jedoch theoretisch überfahrbaren (als «Schildkröten» bezeichneten) Elementen.
• Stufe 3: Einsetzen von Leitbaken anstelle der «Schildkröten», wobei für Velofahrende das Verlassen des Streifens möglich bleiben sollte.

Der Verkehrsversuch wurde seitens der verkehrsteiner AG mittels videobasierter Verkehrsanalyse begleitet. Die Analysen erfolgten methodisch analog der im Herbst 2021 analysierten Stufe 0. Ausserdem wurden mit Unterstützung des IAP der zhaw während jeder Stufe Befragungen der Velofahrenden durchgeführt, um Hinweise über die subjektive Einschätzung der Sicherheit der verschiedenen Massnahmen zu erhalten.